Zeltlager 2017 – Little Hollywood

ein Bericht von
Felix Mayer

Von Stars und Sternchen – das KjG-Zeltlager als große Filmfestspiele

Mal Hand aufs Herz: wer kann sich eines der zahlreichen KjG-Mitglieder als professionellen Schauspieler oder Filmstar vorstellen? Ich jedenfalls nicht. Wobei es genau genommen „konnte“ heißen muss, denn im Laufe dieses Zeltlagers bin ich eines Besseren belehrt worden. Sie glauben mir nicht? Dann nehme ich Sie für ein paar Minuten mit nach Little Hollywood, hinein in das Universum der unendlichen Möglichkeiten und in das Theater der Träume, in dem Wünsche sogar manchmal in Erfüllung gehen…

Sie müssen wissen, dass nicht jeder dieses Phantasma betreten durfte. Eintrittskarte für die Traumwelt war ein schwarzes Bändchen am Arm, das den 40 Kindern bereits bei ihrer Ankunft im Lager angelegt wurde und das viele noch heute mit kaum übersehbarem Stolz tragen. Verließ man den Eingangsbereich und folgte dem ausgerollten roten Teppich in das Interieur hinein, stieß man unweigerlich auf diejenige Konstruktion, die vielleicht für das größte Erstaunen unter den Stars von morgen gesorgt hat: Die 25 Leiter hatten in den zwei Tagen, die sie vor den Kindern bereits in Rettenbach am Auerberg waren, eine riesige Bühne in das Theater der Träume gezimmert, die sich in den kommenden Tagen zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Little Hollywoods entwickeln sollte. Dort sollten die Kinder auch ihre – bei den meisten zumindest – angeborene Scheu vor Auftritten in größerem Rahmen vor großem Publikum überwinden lernen, was ihnen die Leiter mit ihrem bewusst peinlich gehaltenen Begrüßungstanz vormachten.

Wie wird man überhaupt zum Star? Dieser Frage mussten sich die Kinder auch im begeistert aufgenommenen Tagesspiel stellen. Heuer ging es darum, beginnend vom C-Promi, auf der Karriereleiter aufzusteigen und im besten Fall sogar einen Stern auf der berühmten Walk of Fame zu erlangen. Wie in der Realität auch wurde hier ein streng getakteter Terminplan von den PR-Managern vorgegeben, bei dem möglichst viele Punkte durch bestimmte Spiele wie Wer wird Millionär? oder Dschungelcamp zu sammeln waren, um sich in den jeweiligen Kategorien hochzuarbeiten. Dabei beschränkte sich die Aktivität der Nachwuchs-Promis nicht nur in der Erfüllung bestimmter Aufgaben. Sie umfasste unter anderem auch die Möglichkeit, Stiftungen und Vereine zu gründen, die den gesammelten Punkten eine andere Wertigkeit verliehen. Des Weiteren konnten die Kinder bei bestimmten Ereignissen auch wieder eine Kategorie abstürzen und mussten sich demnach erneut hocharbeiten. So war für alle Teilnehmer Spannung bis zur letzten Minute garantiert. Die stolzen Sieger des Tagesspiels durften schlussendlich tatsächlich auf einem Stern unterschreiben, der nunmehr für alle sichtbar in der KjG aushängt.

Durch ein gutes Spielergebnis bestärkt war es dann für die kleinen Parvenüs ein Leichtes, den bunten Abend mit Aufführungen spielend auf der Bühne im Theater der Träume zu verbringen. Die in der Einleitung bereits abgeklungene Verwunderung über die Vielseitigkeit und Spontaneität der jungen Schauspieler, die diese gekonnt mit Witz und darstellerischen Fähigkeiten zu paaren vermochten, hält bei den meisten Leitern bis heute an – damit konnte keiner rechnen. Doch unterstreicht dies wiederum, dass der Fantasie in unserer Traumwelt keine Grenzen gesetzt werden sollen…

Dass jeder seine eigene Rolle in seinem Leben zu spielen hat, betonte auch Pater Ulrich im Zeltlager-Gottesdienst und erdete auf diese Weise wieder ein wenig die hochfliegenden Träume der jungen Himmelsstürmer. Wie beim Jugendgottesdienst im Mai auch eröffnete PU den Teilnehmer im Rahmen der Fürbitten wieder die Möglichkeit, ihre individuellen Sorgen, Ängste und Nöte vor Gott zu bringen, indem ein Weihrauchkorn auf glühende Kohlen gelegt wurde und der entstehende Rauch wie die stillen Gebete in die unendliche Weite des Alls entweichen konnte. Danke an PU für diesen erneut ergreifenden Gottesdienst!

Parallel zu den Oscar-Verleihungen möchte ich am Ende im Namen der Leiterschaft auch kurz die „Credits“ aufführen und mich bei allen bedanken, die zum Gelingen des Zeltlagers maßgeblich beigetragen haben. Ein großer Dank geht dabei zunächst an die Leiter selbst, die in den drei Phasen der Vorbereitung, der Durchführung und der Nachbereitung des Zeltlagers viel Zeit, Geduld und Mühe investiert haben, um den Kindern eine möglichst kurzweilige und abwechslungsreiche Zeit bieten zu können. Ferner bedanken wir uns bei Herrn Martin Kussinger für die Anlieferung des Holzes, bei Herrn Thomas Müller für sein Tor am… nein, für die abermalige Bereitstellung des Sprinters und bei der Firma Creatissimo für die Paletten/Kartonagen. Ein letzter Dank gilt euch Kindern, ohne die ein Zeltlager schon begrifflich nicht vorstellbar ist und die uns wieder einmal viele unfassbar schöne Momente und Erinnerungen in unserer Traumwelt „Zeltlager“ geschenkt haben!

Ich hoffe, der kleine Rundgang durch das Theater der Träume hat sich für Sie gelohnt. Jedenfalls dürfte er bei einigen Eltern geklärt haben, warum ihr Kind mit einem riesigen Jetlag nach Hause gekommen ist. Hier haben Sie nun die Lösung – Ihr Kind ist in Little Hollywood ein Star geworden!